Wenn der Frühling ausbricht, bietet es sich an, eine kleine Wanderung zu machen. Ich hatte im vergangenen Jahr schon einmal versucht, den Fuß- und Radweg auf der ehemaligen Trasse der Dortmunder Kleinbahn vom Phoenixsee aus zu begehen, habe aber den Eingang nicht gefunden. Also bin ich nun zum westlichen Ende des Weges in der Max-Eyth-Straße in der Gartenstandt gelaufen und dort auf den Weg eingebogen.

Der Weg führt recht idyllisch durchs Grüne. Abgesehen von der Streckenführung und dem einen oder anderen Brückenbauwerk deutet nichts darauf hin, dass das mal eine Eisenbahnstrecke war, die das Stahlwerk Phoenix-Ost (Hoesch/Thyssenkrupp) mit der Westfalenhütte im Nordosten von Dortmund verband. Beispielsweise habe ich keine Kilometersteine gesehen, die man ja sonst oft am Rand von Wegen, die früher mal Eisenbahn waren, sieht.

Was ich gefunen habe, war ein dunkler Tunnel. Der Weg, bzw. die alte Bahntrasse führt in der Nähe des Phoenixsees an einer breiten Straße auf einem Damm vorbei. Das müsste die Bundesstraße 236 sein. Früher konnten Züge der Dortmunder Kleinbahn durch diesen Tunnel in Richtung Neuasseln fahren. Wenn ich richtig informiert bin, gab es dort früher eine Zeche, für die eine Anbindung an die Phoenix-Eisenwerke und die Westfalenhütte natürlich nützlich war. Der Tunnel ist nicht sehr lang, aber schwer zu begehen. Bahnschotter ist der unangenehmste Untergrund zum Wandern, den ich kenne. In dem Tunnel liegen diverse Hinterlassenschaften von Silvester herum und — relativ wenig — Unrat. Auf der anderen Seite ist der Tunneleingang mit Gestrüpp zugewachsen, da käme man nur mit einer Machete weiter.

Also bin ich wieder zurück zu dem Weg. Von der Schürener Kurve bis zum Phoenixsee ist es nicht mehr weit.

Kurz, bevor der Wanderer die Phoenixsee-Bebauung erreicht, unterquert der Weg noch eine Brücke. Wenn man genau hinsieht, kann man an der Brücke noch den Ruß der Tribfahrzeuge sehen, die früher Schwerindustriezüge über die Strecke gezogen haben. Auch Roheisen in Torpedopfannenwagen wurde hier transportiert. Häte ich gern mal gesehen, gerade in den dicht bebauten Gebieten, durch die die Strecke führte. Da hatten die Leute in den durchaus ansehnlichen Wohngegenden von Innenstadt-Ost und Gartenstadt einen guten Blick auf Züge mit Schrott und flüssigem Eisen.
Bilder vom nördlichen Teil des Weges gibt es in diesem Beitrag zu sehen. Dort findet sich auch ein Link zu Beiträgen über die Dortmunder Kleinbahn in einem Eisenbahnforum.