Buchempfehlung: “Cryptonomicon” von Neal Stephenson

Wer das Cryptonomicon nicht kennt, hat tatsächlich etwas verpasst.

Die Handlung spielt in zwei Zeitebenen: Im zweiten Weltkrieg (hauptsächlich pazifischer Schauplatz) und um das Jahr 2000 (hauptsächlich Philippinen und USA). Die Protagonisten erleben im zweiten Weltkrieg abgefahrene Abenteuer, die der Autor lakonisch erzählt. Ronald Reagan kommt auch vor. Im Hintergrund der Kriegsabenteuer geht es um Mathematik, Crypotographie, Cryptologie — und um schwule Nazis. Um das Jahr 2000 erleben die Figuren kaum weniger tolldreiste Abenteuer, nun bei dem Versuch, Mathematik, Crypotgraphie und Cryptologie zum Geldverdienen im beginnenden Internetzeitalter einzusetzen.

Man ahnt von Anfang an, dass die beiden Erzählungen etwas miteinander zu tun haben, weil die Nachnamen der Figuren, wie Shaftoe oder Waterhouse, darauf hindeuten, dass es sich im Jahr 2000 um die Nachfahren der Weltkriegsabenteurer handelt. Was wirklich der Zusammenhang zwischen beiden handlungssträngen ist, erfährt der geneigte Leser des 1000-Seiten-Wälzers aber über mehrere Hundert Seiten nicht. Das Geheimnis des japanischen Ingenieurs Goto Dengo (der einzige, der in beiden Zeitlinien mitspielen darf) wird tatsächlich auf der letzten Seite gelöst. Das Geheimnis des geheimnisvollen Enoch Root (Priester, Arzt und offenbar unsterblich, taucht er immer dann auf, wenn die Handlung einen Retter braucht) bleibt gänzlich ungelöst, möglicherweise, weil der Autor die Figur und das mit ihr verbundene Erzählpotenzial noch für andere Bücher braucht.

Das Buch ist spannend und lehrreich, wunderbar erzählt und stellenweise so komisch, dass man beim Lesen laut lachen muss.  Grandios!

Hinweis: Ich bekomme für meine Buchempfehlungen (noch) kein Geld. Solle sich das irgendwann ändern, werde ich das natürlich angeben.

Buchempfehlung: “Es muss nicht immer Kaviar sein” von Johannes M. Simmel

Dieser Roman handelt von dem deutschen Lebemann, Bankier, Hobbykoch und Feinschmecker Thomas Lieven und wie er den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit durchlebt. 1939 lebt Lieven in London. Er wird hereingelegt und muss England verlassen. In Köln gerät er in die Fänge der deutschen Geheimdienste.  Um nicht eingesperrt zu werden oder um aus ausweglosen Situationen zu entkommen, erklärt sich Thomas Lieven während des Krieges und kurz danach immer wieder bereit, mit Geheimdiensten und Geheimorganisationen zusammenzuarbeiten. Dabei versucht er anständig zu bleiben, was sich während des zweiten Weltkrieges als äußerst schwierig erweist und zu allerhand waghalsigen Abenteuern führt. In Marseille übernimmt er die Gangsterorganisation seiner Geliebten, in Paris und Toulouse arbeitet er mit dem französischen Widerstand zusammen und kämpft gegen SD und Gestapo der Nationalsozialisten. In Lissabon lernt der Protagonist, wie man Pässe fälscht und bleigefüllte Goldbarren herstellt. Dabei hat er Affären mit so ziemlich allen Frauen, die ihm begegnen (eine Ausnahme: Stabshauptführerin Mielcke) und bereitet erlesene Speisen und unterhaltsame Getränke zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten (im Buch sind alle Rezepte enthalten).

Sehr unterhaltsam!

Hinweis: Ich bekomme für meine Buchempfehlungen (noch) kein Geld. Solle sich das irgendwann ändern, werde ich das natürlich angeben.

Buchempfehlung: “Der Name der Rose” von Umberto Eco

Während andere Bücher Ecos kaum lesbar sind, weil der Autor so stolz auf sein Wissen ist, dass man der Handlung nicht folgen kann, wenn man weniger weiß als der Autor, ist dieses Buch problemlos lesbar, auch ohne Wörterbuch und ohne Bibliothek. Es geht um den Jungen Mönch Adson von Melk, der dem alten Mönch William von Baskerville begegnet und im Jahr 1327 in einem Kloster mit allerhand unheimlichen Todesfällen konfrontiert wird. Während Herr von Baskerville die Todesfälle aufzuklären versucht, indem er Methoden nicht unähnlich denen des Sherlock Holmes anwendet, passieren weitere unheimliche Dinge, der König entsendet eine Kompanie Bogenschützen und die Heilige Inquisition mischt sich ein (in Gestalt von Bernard Gui). Am Ende löst von Baskerville das Geheimnis, trägt ein Loblied auf das vor, was wir heute als kritischen  Rationalismus im Sinne Karl Poppers bezeichnen würden (Fortschritt durch Irrtum!) und wird mit dem Mörder in der unheimlichen Bibliothek eingeschlossen, in der sich ein Exemplar eines verbotenen Buches aus der Feder Platons befindet. Dann brennt die Bibliothek ab (man soll in alten Gemäuern voller alten Papiers und Pergaments nicht mit offenem Feuer hantieren), die Inquisition richtet ein paar Nebenfiguren hin und Adson von Melk und William von Baskerville gehen getrennter Wege.

Die Lektüre dieses Buches ist spannend und zugleich sehr lehrreich. Man lernt eine Menge über Philosophiegeschichte, Erkenntnistheorie und katholische Orden, mitsamt Ketzern und Inquisition.

Hinweis: Ich bekomme für meine Buchempfehlungen (noch) kein Geld. Solle sich das irgendwann ändern, werde ich das natürlich angeben.

Buchempfehlung: Thomas Mann: Der Zauberberg

Der Zauberberg gilt als schwierige Lektüre, ist aber weit leichter als sein Ruf. Jedenfalls größtenteils. Die Handlung hat nur einen Erzählstrang: Die Erlebnisse eines jungen Studenten des Ingenieurwesens, Hans Castorp, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts seinen Vetter in einem Tuberkulosesanatorium in Davos besucht – und letztlich sieben Jahre dort verbringt.

Castorp begegnet in dem Sanatorium allerhand interessanten Typen: Einem Mann namens Mynheer Peeperkorn, der das Leben als „hingespreitet Weib“ bezeichnet und sich an die junge Russin Clawdia Chauchat heranmacht, für die sich auch der Held der Geschichte sehr interessiert. Castorp setzt sich mit dem humanistischen Gelehrten Lodovico Settembrini auseinander und streitet sich mit dem unangenehmen Herrn Naphta. Diese philosophisch außerordentlich gehaltvollen Passagen sind tatsächlich nicht ganz einfach zu lesen, aber wesentlich angenehmer als die Teile, in denen es um Musik geht (findet jedenfalls der Autor dieser Zeilen). Insgesamt lebt man in dem Sanatorium recht gut, jedenfalls so lange man nicht „abtanzt“, wie der Chefarzt das nennt: Die Mahlzeiten werden als sehr üppig beschrieben und zum Frühstück gibt es Bier. Und Hans Castorp raucht, was das Zeug hält (immerhin in einer Lungenheilanstalt!), und zwar eine Zigarre namens Maria Mancini, die er sich aus der norddeutschen Heimat schicken lässt.

Link: Mehr informationen bei Wikipedia.

Hinweis: Ich bekomme für meine Buchempfehlungen (noch) kein Geld. Solle sich das irgendwann ändern, werde ich das natürlich angeben.

More or less interesting quotes

“Wer’s nicht einfach und klar sagen kann, soll schweigen und weiterarbeiten bis er’s klar sagen kann.” (Karl Popper)

“The road from legitimate suspicion to rampant paranoia is shorter than we might think.”

“With the first link, the chain is forged. The first speech censored, the first thought forbidden, the first freedom denied, chains us all irrevocably.” (Captain Jean-Luc Picard)

Deusenberg Juni 2019

Am 09. Juni 2019 begab ich mich auf eine Erkundungsmission zum Deusenberg in Dortmund. Ich hatte nur den kleinen Fotoapparat dabei, aber ein paar Bilder will ich hier zeigen.

Es ging mit der U47 nach Obernette. Dort habe ich den Zugang zum Deusenberg nicht gefunden und mich kurzerhand entschlossen, einem Feldweg zu folgen und zu sehen, wo ich wohl hinkommen würde (mission of exploration indeed!). Ich kam zunächst zur Emscher, an der ein bequemer Rad- und Wanderweg entlangführt. Der Fluss selbst ist eingezäunt, damit die ganzen Freaks nicht auf die Idee kommen, in der Emscher zu baden.

Links, hinter dem Zaun, verläuft die Emscher.

Der Weg führt tatsächlich zwischen Emscher und Deusenberg entlang und nach ein paar hundert Metern führt eine Treppe zum Deusenberg hinauf.

Mit dem kleinen Fotoapparat kann man natürlich keine großartigen Ausblick-Bilder machen, aber wenigstens die Faultürme der Dortmunder Kläranlage sind gut zu erkennen.

Nach dem Abstieg vom Deusenberg konnte ich von einer Brücke aus die Emscher und die Faultürme nochmal näher betrachten. Bis in die 1990er Jahre wurde das Abwasser Dortmunds ungeklärt in die Emscher geleitet (wie unappetitlich!), dann hat man die Kläranlage gebaut.

Die Emscher dient nun als Vorfluter für das gereinigte Abwasser.

Der weitere Weg zur Stadtbahnhaltestelle Güterstraße (U41) führte mich über eine Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal. Und es kam sogar ein Schiff! Am Pfingstsonntag!

Am Ufer sind die Freaks zu erkennen, die gern in der Nähe von Frachtschiffen spielen.
Die Saba ist ein Tankschiff aus den Niederlanden, vermutlich unterwegs zum Petroleumhafen an der Tankstraße.

Miami 2014

In June 2014 I had the great pleasure to travel to Miami where i gave a presentation at the 18th International Conference on Corporate Reputation, Brand Identity and Competitiveness.

I used my phone to take a few pictures.

it was the second time I had the honour to fly aboard an Airbus A380, this time the Lufthansa version.
In Miami, I stayed at the famous Hotel Fontainebleau Miami Beach. Impressive! They have a very good breakfast and excellent burgers. Both rather expensive.
Like mot hotels in North America they have these incredibly inconvenient shower heads attached to the wall, and…
…a quite enigmatic installation to operate the shower.
Miami beach is a nice place. I am very fond of Palm trees, even when the weather is not the best.
i am also a big fan of the TV series “Miami Vice”. So I visited the famous toilet on Ocean Drive where the opening sequence of the episode “Bushido” was filmed.
Atlantic ocean.
The weather cleared up. Nice!
More palmtrees.
Nice park surrounding a very interesting art museum.

A link to a YouTube video and a little story about my flight back to Germany can be found in this post.

More images that I made as a traveller can be found in this category of my gallery website.

Dortmund Hafen, Mai 2019

Am 24. Mai 2019 war ich im Dortmunder Hafen und dem angrenzenden Fredenbaumpark mit dem Fotoapparat unterwegs. Gesehen habe ich unter anderem einen sehr langen Zug mit Containern (Nachmessen mit Google Earth ergab eine Zuglänge von circa 800 Metern). Rangiert haben den Zug — komplett mit einer E-Lok, die den Zug vermutlich on irgendwoher zum Dortmunder Hafen gebracht hatte — die Diesellkomotiven DE 24 und DE 28 der Dortmunder Eisenbahn.

Jemand hat sich die Mühe gemacht, das Geländer zwischen dem Fußweg und dem Gleis der Hafenbahn auf mehreren Hundert Metern Länge mit der Buchstabenkombination “KOT” zu beschmieren. Wenn man sonst nix zu tun hat…
Gründlich sind sie ja, die Dortmunder Schmierfinken.
Nachtrag, 06.01.2020: Die sind nicht nur gründlich, die kommen auch rum. Diesen Schriftzug habe ich am Eingang zur Stadtbahnstation Markgrafenstraße fotografiert. Welchen Spaß die Schmierfinken an Kot wohl haben?
DE 24 brachte den langen Containerzug.
Von der Brücke der Franziusstraße aus schien es als würde eine abgebügelte E-Lok den Zug ziehen. Es handelte sich um X4 E – 615, eine Vectron AC von Siemens, die für eine Privatbahn fährt.

Antworten auf die Frage, warum die E-Lok mit durch den Hafen geschleppt wird, habe ich bei Drehscheibe-online gefunden.

In Wirklichkeit schob freilich DE 28 den Zug in den hinter der Brücke gelegenen Verladebereich.
Die Länge des Güterzuges frustrierte einige Teilnehemr des Straßenverkehrs, weil ein Bahnübergang ewig blockiert war. Große Erleichterung, als der Containerzug den Übergang endlich wieder freigab.

Von der Brücke der Franziusstraße über die Hafeneinfahrt hat man einen schönen Blick auf den Anfang (bzw. das Ende) des Dortmund-Ems-Kanals.

An der Brücke steht auch dieser kleine, etwas heruntergekommene Hafenkran.
Im Kohlehafen waren sogar ein paar Schiffe zu sehen.
Das Zoom-Objektiv erlaubt einen näheren Blick auf die Michaela, die mit Schrott beladen wird.
Weiter ging es durch den Tankweg. Woher der wohl seinen Namen hat?
Vom Tankweg gelangt man über einen nicht technisch gesicherten Bahnübergang in den Fredenbaumpark. Als ich dort vorbeikam, kam leider gerade kein Zug (ein paar Minuten später freilich schon).

Der Fredenbaumpark ist ein schöner Landschaftspark, der stellenweise fast die Qualität eines richtigen Waldes hat.

Es gibt allerdings auch allerhand mehr oder weniger fotogene Spielgeräte. Wobei ich bei diesem hier erwarte, dass man sich am Metall an einem sonnigen Tag schmerzhafte Verbrennungen zuziehen kann, wenn man darauf zu spielen versucht.
Dieses Spielgerät erzeugt einen hübschen Schatten im Sand, erinnert mich allerdings eher an ein Ausbildungsgerät für das U.S. Marine Corps (oder andere Militäreinheiten).